Geduld

Auch wenn ich als Beamtin ein geduldiges Wesen besitzen sollte, fällt es mir oft schwer Dinge abwarten zu können. Ich möchte immer schnell vorankommen und die Dinge schnell erledigen. Doch manches lässt sich nun mal nicht im Eiltempo bewerkstelligen. Vor allem alles was mit der Psyche zu tun hat braucht seine Zeit. Klar gibt es da ab und zu die „Magic Moments“…wo einem schlagartig etwas total Revolutionäres bewusst wird und wir 1000 Schritte auf einmal voran kommen. Aber oft genug steckt man in der „2 Schritte vor…3 Schritte zurück-Phase“ fest. Und dann kommt die Geduld ins Spiel. Vor allem wenn man ganz wichtige Veränderungen anstrebt. Diese passieren nämlich meist nicht von einem Tag auf den anderen. Da braucht man einen längeren Atem. Diese Phasen auszuhalten ist nicht einfach. Ich versuche mich dann auf die kleinen Schritte zu konzentrieren, die notwendig sind um das große Ziel zu erreichen.  Schritt für Schritt den Weg einfach gehen und diesen dabei auch genießen. Der gute alte Spruch „Rom wurde nicht an einem Tag erbaut“ hat viel Wahres in sich. Große Veränderungen brauche ihre Zeit. Ansonsten würden sie uns auch völlig überfordern. So ist es im Leben, aber auch in der Traumatherapie. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Seele immer nur die Schritte zulässt, die sie auch gerade verkraften kann. Auch wenn man vielleicht gerne den Turbo-Gang einlegen möchte…es bringt nichts, wenn die Seele im guten alten Käfer unterwegs ist. Der tuckert halt so vor sich hin, kommt aber auch irgendwann ans Ziel. Für den Käfer ist es nur wichtig, dass er sein Ziel kennt…