Heilung - alles Eso oder was?

Das Wort „Heilung“ wird im Sprachgebrauch für körperliche Beschwerden ganz selbstverständlich genutzt. Eine Wunde muss heilen. Im Hinblick auf psychische Probleme klingt das Wort Heilung jedoch immer leicht nach esoterischem Humbug. Man denkt direkt an schrullige Wunderheiler, die einem das Blaue vom Himmel versprechen. Ich benutze trotzdem gern das Wort Heilung, da seelische Wunden genauso heilen können wie körperliche Beschwerden. Seelische Verletzungen können zudem genauso schmerzen wie echte Wunden. Man kann allerdings den Heilungsprozess für psychische Wunden nur schwer nachvollziehen, da dies rein subjektive Empfindungen sind.


Wann habe ich festgestellt, dass ich von der PTBS geheilt war? Ich bemerkte es eines Tages, als mir klar wurde, dass ich nun endlich unbeschwert leben und meine Gefühle wahrnehmen konnte.  Dies war wahrscheinlich schon eine ganze Weile der Fall, doch vertraute ich noch nicht so recht auf meine eigene Wahrnehmung. Erst als ich den Mut fand da genauer hinzusehen, stellte ich eigentlich fest wie weit ich gekommen war und wie gut es mir im Vergleich zu den Vorjahren tatsächlich ging. In meinem direkten Umfeld kann so gut wie niemand diese inneren Veränderungen bemerken. Doch für mich machen sie den Unterschied zu einem gesunden Leben aus. 

Vielleicht hat das Wort „Heilung“ auch aus diesen Gründen im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen immer diesen „ungreifbaren“ Touch.


Die Trauma-Anker sind aus dem Bestreben entstanden meinen „Weg der Heilung“ etwas greifbarer zu machen. Ich habe mich hingesetzt und rückwirkend versucht die wichtigen Punkte meiner Genesung aufzuschreiben. Wie schnell so ein Weg beschritten werden kann, oder welche Herausforderungen einem dabei erwarten, ist von Person zu Person höchst unterschiedlich. Sich über seine eigenen Anker bewusst zu werden kann jedoch einen Anfang darstellen. 

Abschließend kann ich nur sagen, dass sich der Weg gelohnt hat. Ganz ohne Esoterik ;)